Im Mai dieses Jahrs stand Luthers Reise von Wittenberg nach Worms vor 500 Jahren im Fokus der Öffentlichkeit. Sein standhafter Auftritt vor Kaiser Karl V. und dem versammelten Reichstag hat Weltgeschichte geschrieben. Doch was nach Luthers Abreise aus Worms folgte, ist ein nicht weniger beachtenswertes und aufsehenerregendes Drama unter Regie des Kurfürsten Friedrich des Weisen – mit weltverändernden Folgen.
Ein Luther-Team aus Bad Liebenstein hat sich nun 500 Jahre später auf Luthers Spuren von Worms über Eisenach bis zum Ort der Gefangennahme im thüringischen Steinbach in einer zeitgemäßen Inszenierung mit der Bad Liebensteiner Elektro-Kutsche begeben.
Nachdem die Pilgerwanderung in drei Etappen im Frühjahr dieses Jahres leider abgesagt werden musste, ist es nun umso schöner, dass der Lutherweg 1521 nun noch ein tolles Highlight begrüßen durfte.
Das Luther-Team begab sich am Montag, den 30. August 2021 auf Reisen: 225 km von Worms auf die Wartburg auf dem Lutherweg 1521. In den historischen Tagesetappen macht die kleine Reisegruppe an Orten Station, die auch schon der Reformator besucht hat.
Einer dieser Orte war das Kleinod im Wonnegau – die Ortsgemeinde Bechtheim. Dort kam die Reisegruppe am Montag, den 30.08.2021, pünktlich um 13:15 Uhr in der E-Kutsche vorgefahren. Begrüßt wurden Sie von Walter Wagner, dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wonnegau, Jutta Schick, der Ortsbürgermeisterin von Bechtheim, Yvonne Gassmann der Tourismusbeauftragten der Verbandsgemeinde Wonnegau und Andreas Schenk, dem Pfarrer der evangelischen Kirche in Bechtheim. Empfangen wurde das Luther-Team in der Martin-Luther-Straße in Bechtheim und wurde dort herzlich eingeladen Herrn Schenk in die evangelische Kirche zu folgen und die vielen Bezugspunkte der Kirche zu Luther kennenzulernen.
Zum Lutherteam gehörten der Steinbacher Initiator und Landtagsabgeordnete Marcus Malsch, der ehemalige Landrat des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, Ralf Luther sowie ein Fahrer und weitere Helfer.
Um sicherzustellen, dass die Luther-Gruppe auch im Nachhinein den Wonnegau in guter Erinnerung behält, wurde ihre Wegzehrung um zwei Flaschen Malvasier-Wein vom Weingut Wohlgemuth-Schnürr aus Gundersheim ergänzt. Dabei handelt es sich um Luthers Lieblingswein, von dem auch die Reisegruppe schon viel gehört hatte.
Doch auch die Reisegruppe, hatte einen kulinarischen Gruß und viele Informationen zu Ihrer schönen Heimat in Thüringen mit im Gepäck.
Nach der Besichtigung der evangelischen Kirchen und informativen Gesprächen wurden noch „neue Thesen“ eingesammelt von der Reisegruppe, welche die Sicht der Menschen auf die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit widerspiegeln sollen. Im Nachgang wird dann der Reisekoffer geöffnet, um über das Mitgebrachte zu diskutieren und die Ergebnisse aufzuarbeiten.
Symbolisch für den Charakter dieser Reise war das gewählte klassisch-moderne Reisegefährt des Lutherteams: die Elektro-Kutsche. Seit 2020 ist sie für Stadtrundfahrten in Bad Liebenstein im Einsatz. Nun trat sie ihre erste Langstreckenetappe an. Mit bis zu 25 Stundenkilometern bringt sie die Reisenden voran. Bei einer Akku-Reichweite von bis zu 120 Kilometern sollte sie die historischen Weg-Etappen gut meistern.
Mehr dazu erfahren Sie auf dem Facebook- sowie dem Instagram-Account „Luthers Entführung“.
Bei Fragen steht das Team der Infothek in Osthofen gerne unter infothek@vg-wonnegau.de oder telefonisch unter 06242/5030109 zur Verfügung.